Radfahren senkt den Krankenstand

eurorad - 10.07.2024

A man in a suit and tie smiling against a reflective surface

Dienstradleasing wird immer beliebter. Franz Tepe, Geschäftsführer der eurorad Deutschland GmbH, im Interview mit vdi nachrichten über aktuelle Trends.

VDI nachrichten: Herr Tepe, heutige Diensträder haben vermutlich nicht viel mit den klapprigen Drahteseln gemein, auf denen die Belegschaft früher zur Fabrik radelte, oder?

Franz Tepe: Absolut. Heutige Leasingräder entsprechen den neuesten technischen Standards. Sie sind aus hochwertigen Materialien gefertigt und mit Hightechkomponenten ausgestattet. Das Angebot umfasst eine riesige Modellauswahl mit allen Preiskategorien. Wo die Grenze liegt, bestimmt der Nutzer beziehungsweise sein Arbeitgeber. Eurorad hat Räder mit einem Wert bis zu 20.000 € im Angebot.

Wie kommen die Beschäftigten an ihr Wunschrad?

Indem sie sich beim Händler mit großer Sorgfalt das Modell aussuchen, das am besten zu ihnen passt. Dazu gehört, das Bike Probe zu fahren – und vor allem, das Rad ergonomisch auf ihre Größe und ihre Körperverhältnisse einstellen zu lassen. Das ist enorm wichtig, damit das Fahren die Gesundheit fördert.

Dienstrad stärkt die Attraktivität des Arbeitgebers

Sind die Beschäftigten gesund, freut sich der Arbeitgeber. Welche Gründe gibt es außerdem für das Angebot?

Der Aspekt Gesundheit ist nicht zu unterschätzen. Tatsache ist, dass E-Bikes Leute in Bewegung bringen, die sonst wenig aktiv sind. Das tut nicht nur den Menschen gut und beugt Diabetes und anderen Krankheiten vor. Es nützt auch den Unternehmen. Studien belegen, dass regelmäßiges Radfahren den Krankenstand um jährlich bis zu 20 % bis 30 % senkt. Gesundheit ist ein zentraler Effekt, aber nicht der einzige. Hinzu kommt das Thema Mitarbeiterrecruiting: Ein Dienstrad ist ein Benefit, der auf die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber einzahlt. Und schließlich dürfen wir die Klimaziele nicht vergessen. Jedes Dienstrad trägt dazu bei, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen.

Welche Rolle spielen E-Bikes beim Dienstradleasing?

Mittlerweile sind 98 % der von Eurorad geleasten Diensträder E-Bikes. Dadurch verstärken sich übrigens die eben genannten Effekte, denn E-Bike-Fahrer sind Vielfahrer. Unser Spitzenreiter ist eine Nutzerin, die mit ihrem Rad auch auf Reisen geht und 18.000 km im Jahr fährt.

Dürfen Diensträder privat genutzt werden?

Selbstverständlich, und es geht noch mehr: Verheiratete können für ihre Partner ein zusätzliches Rad mitleasen. Wie viele Diensträder ein Arbeitnehmer leasen kann, ist mit dem Arbeitgeber abzustimmen.

Immer mehr Branchen erkennen die Vorteile des Dienstradleasings

Und wer hilft, wenn die Kette reißt oder der Akku nicht mehr lädt?

Viele Händler, mit denen wir zusammenarbeiten, haben wir zu TÜV-zertifizierten Qualitätswerkstätten ausgebildet. Sie übernehmen Reparaturen, führen die regelmäßige Wartung durch und stellen bei Bedarf Ersatzräder. Und sie kümmern sich um technische Updates. Darauf legen wir großen Wert, denn die sicherheitsrelevante Ausstattung entwickelt sich dynamisch weiter. Bei E-Bikes sind auch Verschleißreparaturen enorm wichtig. Für dieses Gesamtpaket trägt Eurorad die Kosten zu 100 %. Dabei gibt es ganz bewusst keine Kostendeckelung.

Die Eurorad Deutschland GmbH gehört zur ZEG, Europas größtem Netzwerk unabhängiger Fahrradfachhändler mit über 1000 angeschlossenen Mitgliedsbetrieben. Arbeiten Sie nur mit diesen zusammen?

Nein, das würde nicht ausreichen, um alle unsere Nutzer zu bedienen. Allein unser Kunde Deutsche Post AG hat rund 300.000 leasingberechtigte Beschäftigte. Wir arbeiten zurzeit mit rund 5000 Vertragshändlern zusammen, und täglich werden es mehr. Wir bauen dieses Netz kontinuierlich aus.

Dass die Post Diensträder braucht, leuchtet ein. Welche anderen Branchen setzen aktuell verstärkt auf Dienstradleasing?

Wir verzeichnen Zuwächse aus Unternehmen sämtlicher Branchen. Zwei markante Beispiele sind Pflegedienste und Immobilienverwaltungen. Die Beschäftigten von Pflegediensten haben meist kurze Strecken zu fahren, und die Pfleger finden leichter einen Abstellplatz für ein Fahrrad als einen Parkplatz für ihr Auto. Ähnliches gilt für Hausverwaltungen. Viele Immobilien sind auf kurze Distanz zu erreichen, ein Fahrrad ist hier kostengünstiger als ein Auto.

So funktioniert das Dienstradleasing

  • Der Arbeitgeber schließt Verträge mit dem Anbieter.
  • Beschäftigte, die sich für Diensträder interessieren, schließen einen Nutzungsüberlassungsvertrag mit dem Arbeitgeber ab.
  • Die monatlichen Raten werden als Gehaltsumwandlung vom Bruttogehalt abgezogen.
  • Durch eine Minderung von Steuern und Sozialversicherungsabgaben entstehen finanzielle Vorteile.
  • Die allgemein gültige Vertragslaufzeit beträgt 36 Monate.

Antiblockiersysteme auch fürs Fahrrad auf dem Vormarsch

Was ist aus Ihrer Sicht die spannendste technische Neuerung bei Diensträdern?

Mit Blick in die Zukunft sind das ABS und IOT. Antiblockiersysteme werden sich auch beim Fahrrad etablieren. Auch beim abrupten Bremsen fliegen Sie dann nicht mehr über den Lenker. IOT, das Internet of Things, wird vielfältige Möglichkeiten eröffnen und weitere Entwicklungen anstoßen. Wenn ein Bonussystem im Gesundheitswesen kommt, könnte ein Sender am Dienstrad via App Bewegungsdaten sammeln und an Arbeitgeber oder an Krankenkassen weitergeben und so für die Nutzer Pluspunkte sammeln.

Zum Schluss eine Frage zum Vertragsende: Können die Räder übernommen werden?

Grundsätzlich ja. Bei Eurorad ist diese Option aber nicht Bestandteil des Vertrags, um den Steuervorteil des Dienstradleasings nicht zu gefährden. Dennoch können sich die Nutzenden sicher sein, ein Übernahmeangebot für ihr Leasingrad zu erhalten.

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